Askanier in Wittenberg – Ein spektakulärer Fund sorgte im Februar 2009 in Wittenberg für Aufsehen. In der einstigen Kirche des Franziskanerklosters am Arsenalplatz entdeckten Archäologen die sterblichen Überreste des Kurfürsten Rudolf II. Der sächsische Herzog konnte anhand des Siegels und des Schwertes, die ihm ins Grab beigegeben waren, identifiziert werden.
Die einstige Franziskanerkirche galt ab 1273 als Grablege des Geschlechts der Askanier in Wittenberg. Deren sterbliche Überreste waren 1883 in die Wittenberger Schlosskirche umgebettet worden. Umso überraschender war der Fund 2009 an der Ostseite der Kirche in einer Gruft. Die Grabplatte Herzog Rudolfs II. wurde bereits 1540 auf Betreiben Philipp Melanchthons in die Schlosskirche gebracht.
Die Geschichte Sachsen Anhalts beginnt in der Zeit der Askanier. Als Stammsitz der Askanier (Aschersleben latein. ascharia) erbaute der Vater Albrecht des Bären die Burg Anhalt ( on holt ohne Holz). Um 1134 wird Albrecht der Bär vom deutschen König als Markgraf der Nordmark eingesetzt. Albrecht versucht das Gebiet besiedeln zu lassen. Im Süden des Markgrafentum Brandenburg ließen sich vor allem Flamen nieder. So entstand der Name „Hoher Fläming“…
Heute gibt es an der Stelle der ehemaligen Grablege eine sehr interessante Ausstellung über die askanischen Herzöge. Leider fristet sie unter dem etwas unglücklichen Namen
„Historische Stadtinformation“
ein Schattendasein, untergetaucht zwischen Thesentür und Lutherhaus. Selbst das 360° Panorama „LUTHER 1517“ von Asisi ist, obwohl erst vor wenigen Wochen eröffnet, schon besser bekannt.
Für einen super Eintrittspreis von Zwei Euro kann man die Geschichte der Askanier in der ehemaligen Klosterkirche erleben. Zusätzlich erwirbt man die Berechtigung des Eintritts in das Zeughaus am Arsenalplatz. Neben immer wieder wechselnden Sonderausstellungen kann man dort ein großes historisches Stadtmodell, das Wittenberg im Jahre 1873 zeigt bestaunen.
Verschiedene Monitore erzählen Details dazu und versetzen einen in die Vergangenheit zurück. Auch für alt eingesessene Wittenberger ist das Betrachten des Modells immer wieder ein Erlebnis.