Die originale Tür der Wittenberger Schlosskirche (Thesentür), an die Martin Luther 1517 seine 95 Thesen angeschlagen hat, verbrannte 1760 im Siebenjährigen Krieg. Zur Erinnerung an das Weltereignis setzte man 1858 eine zweigflügelige Bronzetür in das mittelalterliche Sandsteinportal, die der preußische König Friedrich Wilhelm IV. der Stadt Wittenberg schenkte.
Sie enthält den Text der 95 Thesen Luthers und ist mit musizierenden Knaben auf den Türkämpfern versehen, nach Zeichnungen Ferdinand von Quasts und Modellen von Friedrich Drake, gegossen vom Erzgießer Friebel aus Berlin. Um 1845 wurden auf hohen, wappengeschmückten Postamenten die Figuren Kurfürst Friedrichs des Weisen und Herzog Johanns des Beständigen von Friedrich Wilhelm Holbein über das Portal gesetzt. Die Entwürfe hierfür stammen von Friedrich Drake. Im Bogenfeld befindet sich ein Kruzifix in Lavamalerei von August von Kloeber in Jahre 1851. Die hölzernen Türflügel, die den Thesenzettel getragen haben sollen, verbrannten 1760 und wurden 1768 nach Entwürfen von Fr. W. Exner erneuert. Die Zwickel der rechteckigen Umrahmung enthalten eine kaum noch lesbare Inschrift in Kapitalen, die an den Brand von 1760 und die darauf folgende Instandsetzung erinnert.